Jülicher Nachrichten, 17. Mai 2001

Eburonen kamen bis ins Rheinland

Vortrag informierte über Archäologie im Tagebau

Inden/Altdorf (stx). Wir befinden uns im Jahre 5000 vor Christus - die ersten sesshaften Menschen besiedeln das Jülicher Land und bringen die erste Kultur in unsere Region. Siedlungsanlagen entstehen und erste Anzeichen von Ackerbau und Viehzucht machen sich bemerkbar ...

Eindrucksvoll zeigte Dr. Bernd Päffgen vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege am Mittwoch Abend im Ratssaal der Gemeinde Inden in seinem Diavortrag über die Grabungen im Vorfeld des Tagebaus, wie es wohl in grauer Vorzeit zugegangen sein muss. Die fruchtbare Lössschicht unserer Rübentaiga war schon in dieser Zeit ein guter Grund für die Bandkeramiker, in unserer Region sesshaft zu werden.

Fundstücke

Nicht nur anhand vieler Lichtbilder, sondern auch mittels Fundstücken aus den Grabungen demonstrierte der Archäologe die Siedlungsgeschichte unserer Region. Von Faustkeilen, die als Überreste einer ursteinzeitlichen Jagdstätte in der Nähe von Kirchberg gelten über Urnenfelder aus der Bronzezeit bis hin zu den Römern zeugen längst vergangene Relikte von unserer Vorzeit. So wurden in unserer Region neben der größten bronzezeitlichen Schmucknadel des Rheinlandes auch guterhaltene römische Wasserleitungen und Brunnen entdeckt.

Alleine diese Entdeckungen sorgten bei den Wissenschaftlern für leuchtende Augen, da gerade in diesen Brunnenschächten oftmals herausragende und sehr gut erhaltene Fundstücke liegen.

Cäsar im Rheinland

So wurden auch zum ersten Mal im Rheinland Opferplätze der Eburonen, eines keltischen Stammes entdeckt, die bisher nur aus Frankreich bekannt waren. Die Kultstätten stammen aus der Zeit zwischen 70 und 50 vor Christus, als Cäsar seinen Eroberungsfeldzug ins Rheinland durchführte. Nach dem äußerst kurzweiligen zweistündigen Vortrag stellte sich der Archäologe noch den Fragen des Publikums.

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