Kölnische Rundschau, 29. März 2001

Stiftung fördert sechs Projekte

920 000 Mark für Ausgrabungen im Braunkohlenrevier bereitgestellt

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Erftkreis. Mit 920 000 Mark fördert die Stiftung Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier im ersten Halbjahr 2001 die Arbeit von Archäologen. Mit dem Geld werden sechs Projekte gefördert. Allein 360 000 Mark gibt die Stiftung für die Ausgrabung und wissenschaftliche Auswertung des Adelssitzes Stolzenberg. Das Rittergut aus dem hohen Mittelalter liegt im Vorfeld des Tagebaus Garzweiler und steht kurz vor dem Abriss.

Forschungsgelder in Höhe von 320 000 Mark erhält der Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Uni Köln. Die Wissenschaftler untersuchen, wie die Landschaft in der Jungsteinzeit genutzt wurde. Sie werden zwei Kleinsiedlungen aus der Zeit der Bandkeramik und ein Gräberfeld im Tagebau Inden ausgraben.

Promotionsstipendien von je rund 70 000 Mark gehen nach Bonn und Köln. Petra Kießling, Tünde Kaszab-Olschewski und Marion Brüggler untersuchen römische Höfe im Bereich des Tagebaus Hambach. Die Ergebnisse werden den Archäologen Hinweise geben, wie die Siedlungen an der römischen Fernstraße verteilt waren.

Das Kölner Institut für Archäobotanik bekommt von der Stiftung 20 000 Mark für Pollenanalysen in einem zugeschwemmten Bachbett bei Jülich-Kirchberg. Die Forscher wollen wissen, ob es Heuernten schon vor den Römern im Rheinland gab oder ob diese eine Neuerung der römischen Landwirtschaft waren.

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