RP-Online, 14. Juni 2000

Haus Bürgel ist doch älter als gedacht

Im Rahmen der 850-Jahr-Feier in Monheim gibt es am 2. September einen Tag der offenen Tür

Von Dieter Clarius

URDENBACH (RP). "Unser Ziel ist es, hier ein römisches Museum einzurichten mit den Funden, die man auf dem Gelände von Haus Bürgel ausgegraben hat", sagte Ingeborg Friebe, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Urdenbacher Kämpe während der Hauptversammlung. Der Verein traf sich, um die Zukunft der alten Römerfestung zu besprechen. Das Dach der alten Remise muss neu gedeckt werden. "Wir als Verein wollen ein Ziegeldach, doch die Denkmalbehörde will das verzinkte Blechdach, das in der Nachkriegszeit aus Ermangelung anderer Baumaterialien angebracht wurde, unter Schutz stellen", so die Vorsitzende. Jedoch sei darüber das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Bearbeitung der Funde

Über die Funde und deren Bearbeitung berichtete eine Mitarbeiterin des archäologischen Instituts Overrath. In einem Lichtbildvortrag zeigte sie, wie die alten Scherben wieder zusammen geklebt und so die ursprünglichen Formen wieder erkennbar wurden. Ihr gelang es auch, das Alter der aufgefundenen Gräber zu bestimmen. Ingeborg Friebe sagte: "Erstaunlich ist, dass dieser römische Vorposten älter ist, als wir bislang angenommen haben. Er stammt aus dem ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus." Ein Problem, so Ingeborg Friebe, seien die fehlenden Parkplätze. Durch Grundstückserwerb soll die Situation verbessert werden. Schulbusse hätten bisher keine Möglichkeit, vor das Gebäude zu fahren. Die Kinder müssen deshalb den Urdenbacher Weg überqueren, wenn sie Haus Bürgel besuchen.

Am 2. September ist im Rahmen der 850-Jahr-Feier Tag der offenen Tür in Haus Bürgel. Die Landesregierung lasse derzeit ein Modell von Haus Bürgel erstellen. Später, nachdem es in der Landeshauptstadt ausgestellt worden ist, soll es auch ins Haus Bürgel kommen. Hans Bosbach trug den Geschäftsbericht des vergangenen Jahres vor: 320 684 Mark waren eingenommen und ausgegeben worden.

Die Revisoren bescheinigten eine sorgfältige Buchführung. Der Vorstand wurde entlastet. Der Haushalt 2000, in den 129 070 Mark eingestellt wurden, genehmigt. Werner Röser, von 1997 bis Ende 1999 Geschäftsführer der Interessengemeinschaft, wurde verabschiedet. Der Rat der Stadt Monheim hatte Hans Bosbach zum Geschäftsführer und Karl König zum Vorstandsmitglied gewählt. Die Vereinsmitglieder bestätigen das Votum.

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