NGZ-ONLINE, 4. Mai 2000

Stiftungsmittel für Braunkohlen-Archäologie/Die Rettung vor dem Schaufelbagger

Köln (dpa/lnw). Rund zwölf Millionen Mark hat die Stiftung Archäologie im Rheinischen Braunkohlenrevier im vergangenen Jahrzehnt aufgebracht, um geschichtsträchtige Stätten und Funde vor dem Schaufelbagger zu retten. Die Stiftung war im April 1990 vom Land NRW, der Rheinbraun AG und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) gegründet worden. Seitdem hat sie rund 70 Projekte von der Ausgrabung bis zur Publikation gefördert, teilte ein Sprecher der Einrichtung am Donnerstag in Köln mit. Das Stiftungskapital von ursprünglich rund elf Millionen Mark sei mittlerweile auf über 30 Millionen Mark angewachsen.
Durch die Finanzspritzen der Stiftung sei das Braunkohlenrevier um Hambach und Garzweiler "zu einer der archäologisch am besten erforschten Regionen Europas" geworden, betonte der Geschäftsführer der Stiftung und Direktor des LVR, Ferdinand Esser. Allein im Zeitraum zwischen 1996 und 1998 hätten 13 Stipendien für den wissenschaftlichen Nachwuchs vergeben werden können.

Selbst Rückschläge der Denkmalpflege wie der Abriss von Burg Reuchenberg im Erftkreis würden mit Hilfe der Stiftung noch zu einer Chance für die Forschung. Ihre Finanzhilfe habe die Ausgrabung und Dokumentation des historischen Areals eines mittelalterlichen Herrensitzes möglich gemacht.

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